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Reifen ABC

Abrollumfang:
Der Abrollumfang ist die bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h je Umdrehung des Rades zurückgelegte Wegstrecke. Der Abrollumfang ist abhängig vom Reifendurchmesser, welcher Einfluss auf die Getriebeübersetzung sowie den Tachoantrieb hat. Ausgehend vom Serienreifen hat ein Reifen mit kleinerem Abrollumfang eine kürzere Übersetzung. Die Beschleunigung wird positiv beeinflusst und bringt eine Tachovoreilung.
In der Praxis sind Toleranzen von plus 1,5% und minus 2,5% vertretbar.
Beispiel:
Serienreifen in der Dimension 195/65 R15 hat einen Abrollumfang von 1937mm.
Umrüstreifen in der Dimension 235/40 R17 hat einen Abrollumfang von 1891mm.
Abweichung liegt bei minus 2,37%. Fährt man 100km/h zeigt der Tacho eine Geschwindigkeit von 102,37km/h an.


Aquaplaning:
Aquaplaning bezeichnet das Aufschwimmen des Reifens auf dem Wasserfilm einer nassen Fahrbahn. Im Augenblick des Aquaplanings können keine Führungs- und Bremskräfte übertragen werden, da die Menge des auf der Straße stehenden Wassers nicht mehr vom Reifenprofil kanalisiert werden kann.
Beispiel von Bremswegen auf nasser Fahrbahn (bei unterschiedlichen Profiltiefen aus 100km/h):



Bar:
Bar ist eine Maßeinheit für den Luftdruck. Die Angabe zum erforderlichen Druck im Reifen finden Sie in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges, oft aber auch im Tankdeckel oder im Türholm. Bei vollbeladenen Fahrzeugen muss der Luftdruck erhöht werden.

C-Decke | C-Reifen:
C steht für Commercial und bezeichnet Reifen mit höherer Tragfähigkeit und verstärktem Unterbau. Diese Reifen werden speziell für Transporter, LLKW (Leicht-LKW) und Van`s gebaut.

DOT:
Beispiel:
Kalenderwoche 40
im Jahr 2007
Die DOT-Nummer ist eine auf einer Reifenflanke eingepresste Ziffernfolge, die das Herstellungsdatum des Reifens belegt. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche,die dritte und vierte für die Endziffer des Herstellungsjahres. Die führenden Hersteller sind der Ansicht, dass ein ungebrauchter Reifen - sachgemäße Lagerung vorausgesetzt - bis zu fünf Jahre ab Produktionsdatum noch als neuwertig anzusehen ist und als Neureifen verkauft werden darf. Zwei nordrhein-westfälische Amtsgerichte haben die Fünfjahresfrist für Neureifen bestätigt.


E bzw. ECE Kennzeichnung bei Reifen:
Mit dem ECE Prüfzeichen bestätigen die Reifenhersteller, dass die europäische Regel ECE R30 bei der Produktion eingehalten wurde. Dargestellt wird es durch ein eingeprägtes „e“ oder „E“. Die angehängte Ziffer weist auf das Land hin, wo der Reifen nach dieser Norm geprüft wurde. So steht zum beispiel die Ziffer E1 für Deutschland, E2 für Frankreich, E3 für Italien, E4 für die Niederlande usw.


ETRTO:
E.T.R.T.O. steht als Abkürzung für European Tyre and Rim Technical Organisation. Diese Behörde mit Sitz in Brüssel - legt für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Standards und Normen der Reifen- und Felgentechnologie fest.
Kontaktdaten:
European Tyre and Rim Technical Organisation
32/2, avenue Brugmann - B 1060 Brussels - Belgium
Tel: 32-2-344.40.59 - Fax: 32-2-344.12.34
Email: [email protected]
Internet: www.etrto.org


Ganzjahresreifen:
Ein Ganzjahresreifen ist eine eigenständige Reifenkonstruktion mit ausgewogenen Eigenschaften für sommerliche wie auch winterliche Bedingungen. Diese Reifen sind aber Sommer- bzw. Winterreifen bei entsprechender Witterung in der Regel unterlegen. Ganzjahresreifen werden meist mit folgenden Symbolen gekennzeichnet.

Geschwindigkeits-Symbol (GSY, SI):
Das Geschwindigkeits-Symbol (Buchstabe) weist die Höchstgeschwindigkeit aus, bei welcher der Reifen die der Tragfähigkeits-Kennzahl entsprechende Tragfähigkeit hat. Dieser Buchstabe ist immer bei der Reifengröße angegeben.

PKW - Reifen
Geschwindigkeitssysmbol Q R S T U H V W ZR Y (Y)
Höchstgeschwindigkeit 160 170 180 190 200 210 240 270 über 240 300 über 300

NFZ - Reifen
Geschwindigkeitssysmbol K L M N P Q R S T H
Höchstgeschwindigkeit 110 120 130 140 150 160 170 180 190 210


Karkasse:
Die Grundkonstruktion eines Reifens nennt man Karkasse. Sie ist der entscheidende Festigkeitsträger eines Reifens und wird durch Gürtel und Laufstreifen komplettiert. In der Regel bestehen Karkassen aus gummiummantelten Textilseilen, hergestellt aus Kunstfasern wie Rayon oder Nylon.


Laufrichtungsbindung:
Reifenprofile werden so entwickelt, dass Sie in einer vorgeschriebenen Laufrichtung abrollen müssen. Diese Entwicklung hat sich bewährt, und wirkt sich positiv auf Geräuschentwicklung, Nässeeigenschaften sowie bei der Kraftübertragung auf Schnee und Eis aus.
Laufrichtungsgebundene Reifen sind in der durch die Pfeilmarkierung auf der Seitenwand angegebene Laufrichtung zu montieren.

Hier finden Sie eine Übersicht von Reifenprofilen mit Laufrichtungsbindung




Load-Index bzw. Last-Index (LI) und entsprechende Tragfähigkeit (kg):
Der Last-Index gibt Auskunft über die Tragfähigkeit des Reifens.

LI kg LI kg LI kg LI kg LI kg
50 190 65 290 80 450 95 690 110 1060
51 195 66 300 81 462 96 710 111 1090
52 200 67 307 82 475 97 730 112 1120
53 206 68 315 83 487 98 750 113 1150
54 212 69 325 84 500 99 775 114 1180
55 218 70 335 85 515 100 800 115 1215
56 224 71 345 86 530 101 825 116 1250
57 230 72 355 87 545 102 850 117 1285
58 236 73 365 88 560 103 875 118 1320
59 243 74 375 89 580 104 900 119 1360
60 250 75 387 90 600 105 925 120 1400
61 257 76 400 91 615 106 950 121 1450
62 265 77 412 92 630 107 975 122 1500
63 272 78 425 93 650 108 1000 123 1550
64 280 79 437 94 670 109 1030 124 1600

Der benötigte Loadindex ist in der Zulassungsbescheinigung unter Punkt 7.1 + 7.2 (Achslasten) erkennbar.
Beispiel:
Achslast Vorderachse (7.1) = 1060kg. Pro Reifen 530kg = Loadindex 86 oder Größer
Achslast Hinterachse (7.2) = 1120kg. Pro Reifen 560kg = Loadindex 88 oder Größer

Luftdruck:
Der richtige Luftdruck hat für die Laufleistung und Lebensdauer des Reifens sowie für die Fahrsicherheit eine entscheidende Bedeutung. Ist zu wenig Luft im Reifen, kann es zu Überhitzungen bis hin zum Platzen des Reifen kommen. Zudem erhöht sich der Rollwiderstand, was zu einer Steigerung des Benzinverbrauchs führen kann. Zuviel Luft im Reifen ist ebenso schädlich. Stoßdämpfer und Komfort leiden, die Bodenhaftung verschlechtert sich und zudem nutzen sich die Reifen meist schneller und ungleichmäßiger ab (Mittenabrieb). Angaben zum optimalen Luftdruck finden Sie im Tankdeckel, im Türholm oder im Handbuch. Prüfen Sie ihren Luftdruck nur am kalten Reifen, nur dann bekommen Sie das korrekte Ergebnis.


M+S:
Winterreifen sind mit dem Symbol „M&S“ bzw. „M+S“ (Matsch und Schnee) gekennzeichnet. Winterreifen mit einer niedrigeren Geschwindigkeitsklasse als der zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges dürfen - im Gegensatz zu den Sommerreifen - montiert werden.
Ist dies der Fall, muss im Sichtfeld des Fahrers ein Aufkleber mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit der Winterreifen angebracht werden. Allwetterreifen haben auch eine M+S Kennung.


M+S mit Schneeflockensymbol
Ein Großteil der Winterreifen sind mit dem M+S-Symbol (Mud and Snow, Matsch und Schnee) gekennzeichnet.
Das Schneeflockensymbol wurde dazu ergänzend eingeführt, weil "M+S" keine geschützte Kennzeichnung ist und keiner Prüfung unterliegt. So erschien die Kennung plötzlich auch auf nicht wintertauglichen Reifen. Die Reifenindustrie reagierte darauf und mittlerweile ergänzen einige Reifenhersteller in Europa auch die M+S-Kennung mit dem Schneeflockensymbol.


Notlaufreifen:
Als Notlaufreifen bezeichnet man den Reifen, die dem Fahrer selbst bei komplettem Luftverlust ein Weiterfahren bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h ermöglichen.

Ply Rating (PR):
Ply Rating ist eine veralterte Tragfähigkeitskennung für Reifen, die die Anzahl der Lagen (ply rating, engl. = Kordlagen-Anzahl) im Reifenunterbau angab (8PR = acht Lagen). Die Ply Rating ist noch bei verstärkten Reifen, insbesondere bei C-Reifen zu finden und stellt auch hier die Verstärkungsstufe dar. Die Einteilung reicht von 2 PR bis 12 PR. Heutzutage ist aber die Tragfähigkeitskennzahl bindend.

Profiltiefe:
Von der Profiltiefe eines Reifens hängt ab, wie gut ein Reifen auf verschiedenen Fahrbahnbelägen haftet. Je geringer die Profiltiefe, desto eher schwimmt der Reifen auf regennasser Fahrbahn auf. Hierbei bildet sich dann ein gefährlicher Film zwischen Fahrbahn- und Reifenoberfläche (Aquaplaning). Aus Sicherheitsgründen sollte man die Profiltiefe regelmäßig prüfen. In Deutschland ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben. Ab einer Profiltiefe unter 4 mm wird das Autofahren im Winter gefährlich.
Kontrollieren Sie daher vor der Umrüstung auf Winterreifen die Profiltiefe.

Querschnittsverhältnis:
Relation zwischen der Höhe der Reifenflanke und der Reifennennbreite.
Beispiel: Ein Reifen in der Größe 185/60 R14 hat eine Breite von 185mm. Die Flankenhöhe beträgt hier 60% der Reifenbreite.

RDKS:
Reifendruckkontrollsysteme dienen der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen. Sie sollen Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden minimieren und frühzeitig erkennen.
Dabei unterscheidet man zwischen zwei Systemen:

Indirekte Systeme messen nicht den Druckabfall selbst. Bei Druckabfall in einem Reifen verringert sich dessen Außendurchmesser, wodurch die Drehzahl dieses Rades in Relation zu den anderen ansteigt. Es wird also festgestellt, wenn ein Reifen sich im Vergleich zu den anderen drei Reifen durch Luftverlust schneller dreht. Dieser Drehzahlanstieg wird von ABS-Sensoren oder über die Traktionskontrolle erfasst und als Druckabfall interpretiert, wodurch eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird.

Bei direkten Systemen wird innerhalb des Reifens oder auf dem Ventil ein Sensor angebracht, der mittels Funkübertragung in gewissen Intervallen den Innendruck und die Temperatur des Reifens an ein zentrales System übertragen. Der Fahrer bekommt ständig den aktuellen Druckwert angezeigt.

Sensor und Ventile der Marke Beru:

Reifenbauart:
"R" steht für "Radial" (häufig auch ausgeschrieben). Diese Bezeichnung steht für die häufige Bauart von Autoreifen. Bei Radialreifen verlaufen die Kordfäden der Karkasse radial von Wulst zu Wulst. Autoreifen für Oldtimer haben anstelle des "R" ein "D" für "Diagonalreifen". Es dürfen aber nur Reifen einer Bauart montiert werden, eine Mischung aus "R" und "D" ist nicht zulässig.

Reifenbreite:
Die Reifenbreite wird stets in Millimetern angegeben. Die tatsächliche Reifenbreite kann jedoch von den Angaben durch Fertigungstoleranzen abweichen und variiert auch von Hersteller zu Hersteller. Auch die Felgenbreite, auf der der Reifen montiert ist, spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Beispiel an Hand der Reifengröße 225/40 R18 auf den jeweilgen Felgenbreiten:

Reifenhersteller, -Profil 7.5" 8.0" 8.5" 9.0" 9.5"
Conti Sport Contact 2 XL MO 227mm 232mm 237mm 242mm 247mm
Uniroyal Rain Sport 2 XL 228mm 233mm 238mm 243mm 248mm
Semperit Direction-Sport XL 231mm 236mm 241mm 246mm 251mm


Reifenkennzeichnung:





























Reifenkennzeichnung „S“:
Ab Oktober 2009 müssen Reifen neue Geräuschgrenzwerte einhalten. In der Richtlinie ECE-R117 hat die EU Grenzwerte für das Abrollgeräusch von Reifen festgelegt. Reifen, die diesen Werten entsprechen, tragen das Kennzeichen „S“ (für „Sound“). Ab einem bestimmten Termin ist es untersagt, Reifen ohne diese Kennzeichnung zu verkaufen.

Diese Termine lauten im Einzelnen:
PKW Reifen bis zu einer Querschnittsbreite von 185 mm (ab 01.10.09)
PKW Reifen mit einer Querschnittsbreite 185 mm – 215 mm (ab 01.10.2010)
PKW Reifen mit einer Querschnittsbreite über 215 mm (ab 01.10.2011)


Reifenrecycling:
Reifenrecycling ist die materielle Wiedergewinnung von Gummi. Derzeit werden Altreifen der Energiegewinnung zugeführt oder man nutzt es zerkleinert als Gummigranulat. Wo es z. B. bei Sportböden, Türgummi, Flüsterasphalt uvm. verwendet wird.


Reifen mit Notlaufeigenschaften:
Notlauf-Reifen dürfen nur auf dafür freigegebenen Fahrzeugen verwendet werden. Diese Fahrzeuge müssen mit einem RDKS-System (Reifendruckkontrollsystem) ausgestattet sein. Die Distanz von max. 80 km und die max. Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h dürfen nach einer Reifenpanne nicht überschritten werden.
Jeder Hersteller benutzt seine eigene Kennung für seinen Notlaufreifen:

Bridgestone RFT ( Run Flat Tire )
Continental SSR ( Self Supporting Runflat Tire )
Dunlop DSST oder ROF ( Dunlop Self Supporting Technology oder Run On Flat )
Goodyear EMT oder ROF ( Extended Mobility Tires oder Run On Flat)
Hankook HRS (Hankook Runflat System)
Kumho XRP
Michelin ZP ( Zero Pressure ) oder SST
Nokian RSI
Pirelli Eufori@


Sägezahn:
Als Sägezahn bezeichnen Reifentechniker den ungleichmäßigen Abrieb an den Querkanten des Profils in Laufrichtung. Sägezähne verursachen im fortgeschrittenen Stadium oft lästige Vibrationen und Laufgeräusche.


Schulterabrieb:
Einseitiger Schulterabrieb kommt vor allem dann vor, wenn die Position des Rades zur Fahrbahn nicht optimal ist. Dann sollte man die Spur bzw. den Sturz am Fahrzeug überprüfen lassen. Beidseitiger Schulterabrieb ist meist auf zu geringen Luftdruck, oder auf Überlast zurückzuführen. Wer sehr sportlich und mit hohen Landstraßenanteil (Kurven) fährt, wird ebenso einen erhöhten Reifenabrieb an den Außenschultern haben, auch dann, wenn die Achseinstellungen korrekt sind. In solchen Fällen empfiehlt sich, den Reifen auf der Felge zu drehen, oder von rechts nach links zu tauschen.


Sommerreifen:
Sommerreifen sind für Straßenverhältnisse ohne Schnee und Eis ausgelegt. Sie besitzen eine Gummimischung die auch bei hohen Temperaturen nicht zu weich wird. Mit Sommerreifen können hohe Geschwindigkeiten erzielt werden, wobei die Abnutzung relativ gering bleibt. Ein geringer Rollwiderstand und gute Haftung bei Nässe ist die Grundvoraussetzung für einen guten Sommerreifen.


Spur-Sturzeinstellung:
Spur- und Sturzeinstellungen gehören zu den Fahrwerkseinstellungen. Sie sind kein direkter Bestandteil der regelmäßigen Wartungsarbeiten an Autos. Die Spur ist die Stellung von linkem und rechtem Rad zueinander. Der Sturz ist die von der Senkrechten abweichende Neigung eines Rades. Mit Hilfe von digitalen Systemen erfolgt die Einstellung millimetergenau.

Ventilkappen
Ventilkappen schützen die Ventile vor Verschmutzung. Es sollten immer alle vier Ventilkappen vorhanden sein.

Winterreifen:
Winterreifen mit ihren speziellen Profilen und Gummimischungen bieten größtmögliche Sicherheit bei allen winterlichen Straßenbedingungen. Häufig nicht bekannt ist die Tatsache, dass Gummimischungen von Winterreifen bei niedrigen Temperaturen später aushärten und deshalb schon bei unter ca. 7° C kürzere Bremswege und somit mehr Sicherheit ermöglichen, und das auf trockener wie nasser Fahrbahn.